Gut gebrüllt und trotzdem verpennt Herr Scholz: Politik diskutiert Frühverrentung und Renteneintrittsalter an den Ursachen vorbei.

Ein Gedankenbeitrag zur Diskussion um die Verschärfung der Frühverrentung und des Renteneintrittsalters ab 67 und höher.

In den vergangenen Tagen wurde durch Bundeskanzler Scholz eine schon lange im Hintergrund schlummernde Diskussion wieder entflammt. Die in Deutschland installierten Sozialversicherungssysteme funktionieren mit den derzeitigen demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nur bedingt und Sozialversicherungssysteme kommen zeitnah an Ihre Grenzen[1][2]. Immer weniger Erwerbstätige müssen den zunehmenden Anteil an nicht Erwerbstätigen (bspw. Rentner:innen) sozial tragen. Die steigende Lebenserwartung und die zunehmende Frühverrentung sind hier diametral wirkende Aspekte, die unser sozial strukturiertes System vor ein Dilemma stellen. In der politischen Debatte wird vor allem die in den vergangenen Jahren zunehmende Frühverrentung als eine Ursache identifiziert, die zukünftig eingedämmt werden soll. Auch der Anteil an Frauen soll durch familienfreundliche Bedingungen (bspw. Kitas und Schulen) gesteigert werden und Migranten schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden (ebd.).

[1] https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/scholz-arbeit-renteneintrittsalter-einhalten-100.html

[2] https://www.sueddeutsche.de/politik/scholz-rente-arbeiten-fachkraeftemangel-1.5713199