Information & Orientierung

In unserem Arbeitsbereich “Informationen & Orientierung” beschäftigen wir uns mit der Sammlung und nutzerfreundlichen Zusammenstellung von Informationen und Definition aus dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Zusätzlich stellen wir in diesem Bereich einige Informationen über die Arbeit des BBGM e. V. in den vergangenen 10 Jahren zur Verfügung. Im Bereich “Veröffentlichungen” haben wir eine Sammlung aktueller Fachbeiträge, Stellungnahmen und (politischer) Statements des Verbands zusammengestellt.

BGM-Lexikon

Absentismus

Absentismus bedeutet das Fehlen eines Beschäftigten auf der Arbeit, also eine Abwesenheit vom Arbeitsplatz. Sinngemäß kann Absentismus auch als Fehlzeiten verstanden werden. Man unterscheidet zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Abwesenheit:

  • Freiwillige Abwesenheit = verhaltensbezogene Abwesenheit
  • Unfreiwillige Abwesenheit = krankheitsbezogene Abwesenheit

Schnabel S, Lechmann D. Präsentismus und Absentismus von Arbeitnehmern: zwei Seiten derselben Medaille? Hamburg: Wirtschaftsdienst. 201: 404-410.

Arbeitsfähigkeit

Arbeitsfähigkeit beschreibt den Zusammenhang der persönlichen Leistungsfähigkeit mit den bestimmten, vom Betrieb zugewiesenen Arbeitsanforderungen. Im Vordergrund steht die Fähigkeit der Arbeiter, gewisse Arbeitstätigkeiten zu einem speziellen Moment zu leisten oder zu überwinden.

Giesert M, Reuter T, Liebrich A. Arbeitsfähigkeit 4.0: Eine gute Balance im Dialog gestalten. Mainz: VSA Verlag; 2017. 26 f.

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz gehört zu den Pflichten von Unternehmen. Er setzt sich mit den langfristigen Konsequenzen von Arbeit auf die Gesundheit von Arbeitnehmern auseinander. Ziel ist die Vorbeugung berufsbedingter Gesundheitsstörungen und Berufskrankheiten durch geeignete Maßnahmen am Arbeitsplatz.

Pfaff H, Zeike S. Controlling im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Wiesbaden: Springer Gabler; 2019. 5 f.

Audit

Ein Audit ist ein einheitlicher Ablauf zur Kontrolle und Analyse von Prozessen, Systemen oder einer Organisationseinheit. Ziel eines Audits ist die Garantierung von Qualität und Effizienz sowie die gezielte Erkennung von Verbesserungspotentialen.
Audits kommen besonders im Qualitätsmanagement und in der Informatik (IT) zum Einsatz.

Was ist eigentlich ein Audit? [Internet]. Frankfurt/Main: Deutsche Gesellschaft für Qualität; [zitiert 2025 April 02]. Verfügbar unter: URL: https://www.dgq.de/fachbeitraege/was-ist-eigentlich-ein-audit/

Arbeitszeitgestaltung

Die Arbeitszeitgestaltung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein zentraler Bestandteil zur Förderung von Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden. Eine gezielte und durchdachte Arbeitszeitregelung unterstützt die Reduktion von Stress und Burnout und verbessert die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Dadurch lassen sich sowohl die Zufriedenheit als auch die Gesundheit der Beschäftigten nachhaltig steigern.
Im Fokus der Arbeitszeitgestaltung im BGM steht die Planung und flexible Anpassung der Arbeitszeiten, um ein gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld im Unternehmen zu schaffen und langfristig zu sichern.

Arbeitszeitgestaltung [Internet]. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin; [zitiert 2025 April 03]. Verfügbar unter: URL: https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung/Gefaehrdungsbeurteilung/Handbuch-Gefaehrdungsbeurteilung/Expertenwissen/Arbeitszeitgestaltung

Betriebsbegehung

Die Betriebsbegehung ist eine methodische Kontrolle aller Abteilungen eines Betriebes in festen Zeiträumen. Dabei wird überprüft, ob die Arbeitsschutzmaßnahmen vollständig, passend und gesetzlich korrekt umgesetzt werden.
Ziel einer Betriebsbegehung ist die Untersuchung von Gesundheitsgefährdungen sowie die Planung von Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Risiken. Betriebsbegehungen sind ein fester Bestandteil von internen Audits im Arbeitsschutz und im Betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Pfeiffer T. Betriebsbegehungen: Vorbereitung und Durchführung: Was ist eine Betriebsbegehung? Ziele und Nutzen [Internet]. Freiburg: Haufe-Lexware GmbH & Co. KG; 2024 September 23 [zitiert 2024 Oktober 15]. Verfügbar unter: URL: https://www.haufe.de/arbeitsschutz/sicherheit/betriebsbegehungen-vorbereitung-und-durchfuehrung_96_571036.html

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist Teil der zweiten Säule des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und unterliegt gesetzlichen Vorschriften. Es greift, wenn Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig sind.
In solchen Fällen bietet der Arbeitgeber ein BEM an, um zu klären, wie die Arbeitsunfähigkeit überwunden werden kann. Ziel ist es, durch geeignete Unterstützungsmaßnahmen und Leistungen die Wiederholung von Arbeitsunfähigkeit zu vermeiden und den Arbeitsplatz langfristig zu sichern.

Lange M. Betriebliches Gesundheitsmanagement. Berlin: Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement; 2022.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) bildet die dritte Säule des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Sie umfasst alle Handlungen von Beschäftigten und der Bevölkerung, die der Optimierung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz dienen.
Dies kann durch verschiedene Methoden erreicht werden – etwa durch die Optimierung der Arbeitsgestaltung und Arbeitsbedingungen, die aktive Beteiligung der Mitarbeitenden sowie die Förderung persönlicher Fähigkeiten zur Gesundheitsstärkung im Arbeitsalltag.

Lange M. Betriebliches Gesundheitsmanagement. Berlin: Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement; 2022.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) beschreibt die Entfaltung betrieblicher Strukturen und Vorgänge mit dem Ziel, eine gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeit und Organisation zu erreichen. Gleichzeitig soll das BGM die Fähigkeit zu gesundheitsbewusstem Verhalten bei den Beschäftigten stärken.
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement basiert auf drei zentralen Säulen:

  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
  • Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Lange M. Betriebliches Gesundheitsmanagement. Berlin: Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement; 2022.

Betriebsarzt/Betriebsmedizin

Ein Betriebsarzt ist im Bereich der Betriebsmedizin tätig und für die Prävention sowie Früherkennung arbeitsbedingter Erkrankungen zuständig. Im Gegensatz zu anderen Ärzten verfügt er über spezielles Wissen in den Bereichen Arbeitsprozesse, Sozialmedizin und Sozialrecht, um gesundheitliche Risiken im Arbeitsumfeld zu erkennen und zu minimieren.
Zu den Aufgaben eines Betriebsarztes gehören:

  • Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern im medizinischen Arbeitsschutz
  • Unterstützung bei Gefährdungsbeurteilungen
  • Durchführung von Untersuchungen und Bewertungen
  • Überwachung des Arbeitsschutzes im Betrieb, z. B. durch Arbeitsstättenbegehungen

Was macht ein Betriebsarzt? [Internet]. Köln: Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse; 2021 Februar 26 [zitiert 2025 Februar 05]. Verfügbar unter: URL: https://www.bgetem.de/arbeitssicherheit-gesundheitsschutz/themen-von-a-z-1/organisation-von-arbeitssicherheit-und-gesundheitsschutz/betriebsaerztliche-und-sicherheitstechnische-betreuung/unternehmermodell/betriebsaerztliche-betreuung-im-unternehmermodell/was-macht-ein-betriebsarzt

Copenhagen Psychosocial Questionnaire (COPSOQ)

Der Copenhagen Psychosocial Questionnaire (COPSOQ) ist ein Fragebogen zur Erfassung psychischer Belastungen bei der Arbeit. Er ist branchen- und berufsübergreifend einsetzbar und dient der Bewertung psychosozialer Arbeitsbedingungen.
Der COPSOQ basiert auf einem wissenschaftlichen Modell, das die Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen psychischer Belastung (Arbeitsverhältnisse) und Reaktion der Berufstätigen (Beanspruchung) beschreibt.

Was ist COPSOQ: Der Fragebogen zu psychischen Belastungen bei der Arbeit [Internet]. Freiburg: FFAW: Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften GmbH; [zitiert 2024 Oktober 28]. Verfügbar unter: URL: https://www.copsoq.de/was-ist-copsoq/

Digitale Betriebliche Gesundheitsförderung (Digitale BGF)

Die Digitale Betriebliche Gesundheitsförderung (Digitale BGF) umfasst den Einsatz digitaler Technologien und Plattformen zur Förderung der Gesundheit im Unternehmen. Digitale Lösungen wie Gesundheits-Apps, Wearables und digitale Gesundheitsportale gewinnen im Gesundheitsmarkt zunehmend an Bedeutung.
Personal- und Gesundheitsverantwortliche in Betrieben und Institutionen setzen sich verstärkt mit der Frage auseinander, welche technologischen Fortschritte für die betriebliche Gesundheitsförderung sinnvoll und notwendig sind. Dabei steht auch die Auseinandersetzung mit möglichen Gefahren und Risiken im Fokus, die bei der Einführung digitaler Technologien entstehen können – sowie deren zukünftige Vermeidung.

Walter N, Mess F. Digitale Lösungen für die betriebliche Gesundheitsförderung – ein Überblick. In: Matusiewicz D, Kaiser L, Hrsg. Digitales betriebliches Gesundheitsmanagement: Theorie und Praxis. 1 Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler; 2018: 73-82.

Datenschutz im BGM

Der Datenschutz im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) schützt die personenbezogenen Gesundheitsdaten der Mitarbeitenden und stellt die Einhaltung geltender Datenschutzgesetze in der betrieblichen Gesundheitsförderung sicher.
Im Mittelpunkt steht der verantwortungsvolle Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten, um sowohl die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen als auch das Vertrauen der Beschäftigten in das BGM-Programm nachhaltig zu stärken.

Ressortarbeitskreis Gesundheitsmanagement. Schwerpunktpapier: Analyse im BGM. Berlin: Bundesministerium des Innern; 2015: 18 f.

Ergonomie

Ergonomie ist die Wissenschaft von der menschlichen Arbeit. Der Begriff stammt aus dem Griechischen: ergon bedeutet Arbeit, nomos steht für Gesetz. Ziel der Ergonomie ist die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Menschen.

Ergonomie am Arbeitsplatz ganzheitlich gestalten: Ergonomie: Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Menschen [Internet]. Hannnover: Institut für Integrierte Produktion Hannover; [zitiert 2024 Oktober 18]. Verfügbar unter: URL: https://www.iph-hannover.de/de/dienstleistungen/fertigungsverfahren/ergonomie/

EAP (Employee Assistance Program)

Ein Employee Assistance Program (EAP) ist eine präventive Kurzzeitberatung im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Es unterstützt Mitarbeitende bei gesundheitlichen, beruflichen und persönlichen Herausforderungen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe.
Das Ziel eines EAP ist es, belastete Beschäftigte frühzeitig zu unterstützen, um ihre Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Zufriedenheit zu erhalten.
Nutzen eines EAP:

  • Stärkung der Leistungsfähigkeit und Kompetenzen der Mitarbeitenden
  • Förderung individueller Ressourcen
  • Reduktion von Ausfallzeiten und Kosten
  • Steigerung der Effizienz im Unternehmen
  • Ein EAP bietet Vorteile für Mitarbeitende und Unternehmen gleichermaßen und trägt zu einem gesunden, produktiven Arbeitsumfeld bei.

Pfeiffer T. Was ist ein Employee Assistance Program (EAP)? [Internet]. Feiburg: Haufe-Lexware GmbH & Co. KG; 2021 November 25 [zitiert 2025 Februar 05]. Verfügbar unter: URL: https://www.haufe.de/arbeitsschutz/gesundheit-umwelt/employee-assistance-program-was-ist-das_94_444034.html

Fachkraft für Arbeitssicherheit (FASI)

Die Fachkraft für Arbeitssicherheit (FASI) berät Arbeitgeber im Bereich des Arbeitsschutzes, der Arbeitssicherheit, der Unfallverhütung sowie des Gesundheitsschutzes.

Fachkraft für Arbeitssicherheit [Internet]. Dortmund: IHK; [zitiert 2024 Oktober 28]. Verfügbar unter: URL: https://www.ihk.de/dortmund/menue/recht/arbeits-und-gesundheitsschutz/fachkraft-fuer-arbeitssicherheit-3664430

Feedback

Feedback-Prozesse und regelmäßige Mitarbeiterbefragungen sind ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden aktiv in Entscheidungsprozesse einbinden und deren Rückmeldungen ernst nehmen, leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung des körperlichen und mentalen Wohlbefindens am Arbeitsplatz.
Anonyme Befragungen ermöglichen gezieltes Feedback zu Themen wie Arbeitsbelastung, Betriebsklima, Führungsverhalten und Work-Life-Balance. Durch strukturierte Fragestellungen lassen sich Stressquellen frühzeitig erkennen und präventive Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ableiten.

Schaff, A. Digitales BGM-Controlling 2.0: online, mobil und intelligent. Wiesbaden: Springer Gabler; 2017: 175-181.

Gesundheitszirkel

Ein Gesundheitszirkel ist ein Instrument der betrieblichen Gesundheitsförderung und gilt als partizipatorisch gesteuertes Werkzeug der Organisationsentwicklung. Gesundheitszirkel kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn im Betrieb unklare Situationen, wie z. B. hohe Abwesenheitsraten oder organisatorische Probleme, auftreten.

Was ist ein Gesundheitszirkel? [Internet]. Freiburg: Haufe-Lexware GmbH & Co. KG; 2021 Mai 06 [zitiert 2024 Oktober 28]. Verfügbar unter: URL: https://www.haufe.de/arbeitsschutz/gesundheit-umwelt/gesundheitszirkel-warum-und-wozu_94_456312.html

Home-Office

Unter Home-Office versteht man, dass Angestellte ihre Tätigkeit nicht im Betrieb, sondern von zu Hause aus ausüben. Dabei arbeiten sie in der Regel im häuslichen Arbeitszimmer mit einem vom Arbeitgeber bereitgestellten Laptop oder anderen Arbeitsmitteln. Das Home-Office ermöglicht es Beschäftigten, ihre beruflichen Aufgaben außerhalb des Unternehmensstandorts zu erfüllen.

Weber U, Küster K, Milz C. Homeoffice: Auswirkungen auf die berufsbezogene Persönlichkeit. Wiesbaden: Springer; 2022: 3-7.

Integration

Unter Integration versteht man im Kontext des Betrieblichen Gesundheitsmanagements die Einbeziehung von Gesundheitsförderung in sämtliche Unternehmensbereiche sowie in zentrale Entscheidungsprozesse.

Froböse I, Wilke C, Biallas B. Unternehmen unternehmen Gesundheit: Betriebliche Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen. 2 Aufl. Berlin: Bundesministerium für Gesundheit; 2011.

Job-Sharing-Modell

Das Job-Sharing-Modell ist ein aktives Arbeitszeitmodell, bei dem sich mindestens zwei Beschäftigte eine Vollzeitstelle teilen. Anders als bei der klassischen Teilzeitarbeit, bei der jede Stelle eigenständig ausgeübt wird, erfolgt beim Jobsharing eine enge Zusammenarbeit, um die Aufgaben der geteilten Stelle gemeinsam zu erfüllen.

Jobsharing: So funktioniert der Trend zum Teilen: Definition: Was ist Jobsharing? [Internet]. Freiburg: Haufe-Lexware GmbH & Co. KG; 2022 Dezember 08 [zitiert 2024 November 07]. Verfügbar unter: URL: https://www.haufe.de/personal/hr-management/welche-jobsharing-modelle-es-gibt_80_445460.html

Kennzahlenmanagement

Das Kennzahlenmanagement im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) dient der Bewertung und Steuerung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Unternehmen. Unternehmen, die mit BGM-Kennzahlen arbeiten, konzentrieren sich häufig auf Spätindikatoren wie Krankentage oder Ausfallkosten durch Krankheit.
Um jedoch präventiv handeln zu können, ist es sinnvoll, zusätzlich Frühindikatoren zu erfassen – orientiert am Prinzip der Balanced Scorecard.
Typische Kennzahlen im BGM sind:

  • Fluktuationsquote
  • Anzahl der Arbeitsunfälle
  • Krankentage je Beschäftigtem gesamt
  • Ausfallkosten durch Krankheit
  • Burnoutfälle je Jahr
  • Anzahl der Arbeitsplatzbegehungen
  • Anzahl der Sicherheitsgespräche mit Beschäftigten
  • Anzahl der Angebote zur Betrieblichen Gesundheitsförderung

Biewig L, Kämmerer F, Ribbe S, Rubach C, Wollny L. Kennzahlen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement: Wie ein optimales Gesundheitscontrolling gelingen kann. Hannover: Leibniz-Fachholschule Hannover; 2016: 10-14.

Leitmerkmalmethode (LMM)

Die Leitmerkmalmethode (LMM) ist ein praktisches Instrument zur Bewertung ergonomischer Belastungen und eignet sich besonders für die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen im Betrieb. Sie ermöglicht eine schnelle Einschätzung in wenigen Minuten und zeigt unmittelbar möglichen Handlungsbedarf auf – ganz ohne spezielle ergonomische Fachkenntnisse.
Die Leitmerkmalmethode wurde durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) entwickelt und von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gefördert.

Belastungen bewerten mit der Leitmerkmalmethode [Internet]. Mannheim: Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe; [zitiert 2024 November 13]. Verfügbar unter: URL: https://vorschriften.bgn-branchenwissen.de/daten/bgn/modul/leitmm/inhalt.html

Mitarbeiterbefragung

Die Mitarbeiterbefragung ist ein zentrales Element im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sie beleuchtet den Arbeitsalltag aus Sicht der Mitarbeitenden und hilft dabei, Vor- und Nachteile moderner Arbeitsbedingungen zu erkennen.
Durch eine gezielte Mitarbeiterbefragung können Daten zu relevanten Themenbereichen erhoben und eine tiefergehende Ursachenanalyse ermöglicht werden.

Gieringer S. Mitarbeiterbefragung im BGM: Organisation, Auswertung und Interpretation [Internet]. Freiburg: Haufe-Lexware GmbH & Co. KG; [zitiert 2024 Oktober 29]. Verfügbar unter: URL: https://www.haufe.de/personal/haufe-personal-office-platin/mitarbeiterbefragung-im-bgm-organisation-auswertung-und-interpretation_idesk_PI42323_HI9155475.html

PDCA-Zyklus

Der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) ist ein bewährtes Modell zur kontinuierlichen Optimierung von Maßnahmen und wird auch als Qualitäts- und Verbesserungsregelkreis bezeichnet. Er dient dazu, Komplikationen systematisch zu analysieren und durch strukturierte Schritte zu lösen.
Der Zyklus besteht aus vier Phasen:

  • Plan (Planen): Analyse der aktuellen Situation, Erfassung relevanter Daten, Definition des Problems sowie Formulierung von Verbesserungszielen und Maßnahmen.
  • Do (Ausführen): Umsetzung der geplanten Maßnahmen innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens. Die Durchführung wird dokumentiert.
  • Check (Prüfen): Überprüfung der Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit. Es wird kontrolliert, ob die Umsetzung zur gewünschten Optimierung geführt hat.
  • Act (Handeln): Erfolgreiche Maßnahmen werden standardisiert und dauerhaft in bestehende Prozesse integriert, um Nachhaltigkeit und Qualität zu sichern

Syska A. Produktionsmanagement: Das A-Z wichtiger Methoden und Konzepte für die Produktion von heute [E-Book]. Wiesbaden: Gabler; 2006.

Präsentismus

Präsentismus bezeichnet die Anwesenheit von Beschäftigten am Arbeitsplatz trotz Krankheit. Obwohl Mitarbeitende physisch anwesend sind, sind sie aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands häufig weniger leistungsfähig und machen vermehrt Fehler.
Dies kann sowohl für die betroffenen Beschäftigten als auch für das Unternehmen zu Komplikationen führen – etwa durch Produktivitätseinbußen, eine höhere Fehleranfälligkeit und mögliche gesundheitliche Langzeitfolgen.

Schnabel C, Lechmann D. Präsentismus und Absentismus von Arbeitnehmern: zwei Seiten derselben Medaille? Hamburg: Wirtschaftsdienst; 2019: 404-410.

Return on Investment (RoI)

Der Return on Investment (ROI) ist eine Kennzahl aus der Finanzwelt, die in der betrieblichen Gesundheitsförderung zur Bewertung der Kapitalrendite eingesetzt wird. Der ROI stellt eine Beziehung zwischen dem Gewinn und dem investierten Kapital her und zeigt damit, wie rentabel eine Maßnahme oder Investition war.

Kramer I, Bödeker W. Return on Investment im Kontext der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention. Die Berechnung des prospektiven Return on Investment: eine Analyse von ökonomischen Modellen. Berlin: Iga.Report 16; 2008.

Suchtprävention

Suchtprävention umfasst alle Maßnahmen und Strategien, die der Entstehung und Ausbreitung von Sucht und suchtbasierten Erkrankungen entgegenwirken. Ziel ist es, Ursachen von Suchtverhalten frühzeitig zu erkennen, präventiv zu handeln und gesundheitsförderliche Bedingungen zu schaffen.
Zentrale Frage der Suchtprävention ist:
Unter welchen individuellen und gesellschaftlichen Grundbedingungen können Menschen ihre Gesundheit und Suchtresistenz entfalten und schützen?

Schreier B. Suchtprävention: Handreichungen für Pädagogen und Eltern. Bad Berka: Thüringer Institut für Lehrerfortbildung; 2000.

Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur beschreibt den Charakter bzw. die Persönlichkeit eines Unternehmens. Sie zeigt sich im täglichen Umgang, im Verhalten der Mitarbeitenden und in der Art und Weise, wie im Unternehmen Entscheidungen getroffen, Probleme gelöst und Leistungen bewertet werden.
Zu den zentralen Merkmalen der Unternehmenskultur gehören:

  • der Austausch und Umgang mit Kolleginnen und Kollegen
  • der Umgang mit Fehlern und Problemen
  • das soziale Verhalten und der Einsatz der Mitarbeitenden
  • das pragmatische Denken und Handeln
  • die Arbeitsatmosphäre
  • Anerkennung, Respekt und Wertschätzung von Leistung und Engagement

Homma N, Bauschke R. Unternehmenskultur: eine Einleitung. Wiesbaden: Springer Gabler; 2014: 4-8.

Verhaltensprävention

Verhaltensprävention bezeichnet Maßnahmen, die darauf abzielen, individuelles Verhalten und Konsummuster zu beeinflussen. Dazu gehören unter anderem Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten.
Im Unterschied dazu steht die Verhältnisprävention, die auf gesundheitsfördernde Veränderungen der Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen abzielt.

Jordan S, von der Lippe E, Hagen C. Verhaltenspräventive Maßnahmen zur Ernährung, Bewegung und Entspannung. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. 2009; 23: 23-33.

work-life-balance

Die Work-Life-Balance beschreibt den Zustand, in dem Beruf und Privatleben harmonisch verbunden sind. Die klassische Trennung dieser Bereiche wird den modernen Arbeitsanforderungen und den Bedürfnissen vieler Menschen jedoch oft nicht mehr gerecht.
Ein aktuellerer Ansatz ist die sogenannte „Life-Domains-Balance“, die neben Beruf auch Familie, soziale Aktivitäten und Freizeit berücksichtigt. Ziel ist es, dass sich diese Lebensbereiche nicht gegenseitig behindern, sondern gegenseitig stärken.

Uhle T, Treier M. Betriebliches Gesundheitsmanagement: Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt – Mitarbeiter einbinden, Prozesse gestalten, Erfolge messen. 2 Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer; 2013.

10 Jahre Bundesverband BGM e. V.
10 Jahre BBGM e.V.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hat in den vergangenen 10 Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und wird auch in Zukunft einen immer wichtigeren Stellenwert in unserer modernen Arbeitswelt einnehmen. Dies lässt sich nicht zuletzt anhand der Entwicklung der Mitgliederzahlen des Verbands belegen, der  29. April 2011 von 7 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben wurde. Inzwischen ist die Zahl der Mitglieder auf rund 360 angewachsen, die sich aus produzierenden Unternehmen, Dienstleistern, Privatpersonen und Studenten zusammen setzen.

Hauptziele des BBGM waren von Anfang an die Entwicklung eines einheitlichen Grundverständnisses zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagement, die Vernetzung seiner Mitglieder sowie die Schaffung einheitlicher Qualitätsstandards für die tägliche Arbeit im betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Veröffentlichungen

BGM als systemischer Ansatz mit individuellen Lösungen

Die Anfang des Jahres gegründete AG Wissenschaft des BBGM e.V. veröffentlichte ihren ersten Fachbeitrag in der Dezemberausgabe der Fachzeitschrift „Betriebliche Prävention“ mit dem Schwerpunkt „Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Alle Autoren sind in der AG Wissenschaft des Bundesverbands Betriebliches Gesundheitsmanagement [BBGM] e. V.  tätig.

Statement des Bundesverbandes betriebliches Gesundheitsmanagement e.V.

Lohnfortzahlung – Ungleichbehandlung von geimpften und ungeimpften Arbeitnehmern im Falle einer behördlich angeordneten Quarantäne

Der Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement [BBGM] e.V. engagiert sich bundesweit für die Belange der betrieblichen Gesundheit. Es ist bekannt, dass neben einem gesundheitsorientierten Verhalten der Mitarbeiter selbst auch die jeweiligen Arbeitsbedingungen die Gesundheit der Beschäftigten positiv bzw. negativ beeinflussen.

Unternehmensbefragung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) in KMU

Nicht nur für den BBGM, sondern auch für Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Arbeitgeberverbände gilt es, weiter an der Aufklärung und Sensibilisierung zur Thematik zu arbeiten und KMU bei der Einführung eines BGM maßgeschneidert und gezielt zu unterstützen.

Die vollständigen Ergebnisse der Befragung sowie Empfehlungen für die erfolgreiche Gestaltung eines effektiven und einfach umzusetzenden BGM in KMU stellte der BBGM auf der Corporate Health Convention am 09. April 2019 in Stuttgart vor. Zusätzlich stehen die Ergebnisse der Befragung auch auf der BBGM-Webseite zum Download zur Verfügung.

Das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention [Präventionsgesetz – PrävG]: Ziele – Ergebnisse – Entwicklungsperspektiven aus betrieblicher Sicht

Das Präventionsgesetz („Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention“ – BGBl. I: 1368) wurde 2015 von Bundestag und Bundesrat verabschiedet und trat in seinen wesentlichen Teilen am 25. Juli 2015 in Kraft.

In ihrer Stellungnahme zum Präventionsgesetz setzten sich die Vorstandsmitglieder des BBGM e.V. im November 2018 kritisch auseinander.

BBGM-Standards für die Aus- & Weiterbildung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement 

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird auch in Zukunft einen immer wichtigeren Stellenwert in unserer modernen Arbeitswelt einnehmen. Ein deutlicher Indikator dafür ist die stetig steigende Zahl von Prüfungen für (Zusatz-)Qualifikationen im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Seit seiner Gründung hat es sich der Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement (BBGM e.V.) zur Aufgabe gemacht, verbindliche  Ausbildungsstandards und Rahmenbedingungen für die Aus- und Weiterbildung zu schaffen.

Veröffentlichungen des BBGM e. V.
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